Sein wachsamer Blick analysiert Trends. Hier seine Beobachtung: "Seien wir mal ehrlich. Besitzstreben und Konsumrausch waren gestern. Heute ist doch Verzicht der wahre Luxus. Wer was auf sich hält, sagt Nein – am besten zu allem. Vorausgesetzt, man kann es sich leisten. Echte Hobbyasketen verzichten heutzutage eigentlich auf alles: Fleisch, Laktose, Religion und Überzeugungen. Auch analoge Bücherwände sind lediglich Staubfänger für Angeber aus dem letzten Jahrtausend. Ebenso wie der Privatbesitz von Autos, Fahrrädern, und Partnern. Puristen sharen (sprich: schäähren) lieber, denn geteiltes Leid ist halbes Leid und Eigentum verpflichtet ja auch bloß. Man kann trotzdem alles auf der Welt haben. Jedenfalls mit ohne. Wenn Überflussgesellschaften einen auf Askese machen, ist das Leben häufig voller Widersprüche. Seine eigene Meinung hat man meist von anderen, zweitägige Fernreisen treten viele nur noch in fair gehandelten Öko-Klamotten an und übers Wochenende zum Nachhaltigkeits-Workshop flott nach Kopenhagen, weil die da so bewusst sind in Schweden. Was soll es, wir schreiben ja auch auf Lebensmittel lediglich noch das drauf, was gar nicht drin ist und transportieren dafür Wasser in Plastikflaschen mit dem Elektrofahrrad."
Martin Zingsheim, mit Auszeichnungen überhäufter Comedian aus Köln, präsentiert sein brandneues Stand-Up-Programm, in dem er wie kaum ein anderer sprachlich brillante Komik und rasante Gags mit kritischer Tiefenschärfe zu verbinden weiß. Zingsheim ist wie Philosophie, nur mit Witzen statt mit Fußnoten. Dadurch wird es auch deutlich lustiger. Eintrittskarten gibt es beim MARKTSPIEGEL sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.